shopping-bag 0
Artikel: 0
Summe: 0,00 
Warenkorb Bezahlen

News

Auf ein Wort: Kleinfeldkoordinator Tom

In der fußballfreien Zeit wollen wir die Gelegenheit nutzen unsere Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionäre zu Wort kommen zu lassen. Dazu werden wir in regelmäßigen Abständen zu einem kleinen Interview bitten.
Heute mit unserem Kleinfeldkoordinator Tom.

Der Spiel- und Trainingsbetrieb ruht weiterhin. Wie hast du die Zeit bisher überbrückt?

Für mich hat sich seit der Beschränkungseinführung nicht viel verändert. Die freigewordene Zeit wird berufsbedingt schnell durch andere Aufgaben und Aktivitäten gefüllt.

Sechs Wochen ohne Fußball sind auch sechs Wochen ohne regulärem Trainingsbetrieb. Wie können sich die Kids trotzdem fithalten?

In diesen Zeiten leider nur durch Individualtraining. Da ist natürlich viel Eigeninitiative oder Motivation durch Eltern gefragt. Wir haben im Kleinfeld altersgerechte Trainingspläne und Beispielvideos über die Eltern an die Kinder weitergeleitet. Mittels Fotos und Videos ist hier eine schöne Möglichkeit gegeben, trotz aller Umstände mit den Kindern zu interagieren und sie zum Sporttreiben zu animieren. Ebenfalls gibt es auf verschiedenen Webseiten Trainingsanregungen.

Welche körperlichen Auswirkungen hat die lange Pause auf die jungen Fußballer?

Die negativen Auswirkungen von Sportkarenz sind bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen weniger dramatisch, da sie generell einen größeren Bewegungsdrang haben. Gehirnentwicklung, Gedächtnis und Stimmung werden jedoch stark positiv von der körperlichen Betätigung insbesondere durch Intervalltraining beeinflusst. Regelmäßiges Sporttreiben in einer Gruppe, scheint dabei besonders hilfreich zu sein. Sofern es die allgemeine Lage erlaubt, sollten wir schnell mit viel Elan und Regelmäßigkeit das Training wiederaufnehmen.

Wie siehst du derzeit und für die Zukunft den Striesener Kleinfeldbereich aufgestellt?

Internen und externen Meinungen zufolge scheint unser Stil Fußball zu spielen bei vielen positiv wahrgenommen zu werden. Unser Nachwuchsausbildungskonzept existiert jetzt seit 2014 und wird jährlich mit neuen Erkenntnissen durch unsere Trainer verbessert. Wir legen viel Wert auf die individuelle Entwicklung in den ersten Jahren, um dann in der E- und D-Jugend die wichtigsten Grundlagen für das Zusammenspiel zu legen. Dies setzt eine gute Aufklärung aller Beteiligten inklusive der Eltern voraus. Hier genügt jedoch meist ein Blick auf die älteren Jahrgänge, um zu erkennen, welch wertvollen und nachhaltigen Weg wir durch den Fokus auf die Spieler anstatt auf das Ergebnis oder Zusammenspiel gehen. Die regelmäßigen Abgänge in den Leistungssport zu Dynamo Dresden beweisen sicherlich auch, dass wir durch die Kombination aus Konzept und gut ausgebildeten Trainern auf dem leistungsorientierten Zweig in der richtigen Richtung unterwegs sind. Insbesondere durch die gleichmäßige Förderung aller Kinder im Sinne des Dresdner Wegs (Dresdner Weg), legen wir den Grundstein für die Erfolge im Großfeld. An dieser Stelle möchte ich den vielen ehrenamtlichen Trainern danken und daran erinnern, dass diese Leistungen nicht selbstverständlich sind.

Zukünftig ist vor allem der stärkere Ausbau unseres Wilifu-Angebotes (unsere Bewegungsschule für die Jüngsten) und die intensivere Zusammenarbeit mit umliegenden Vereinen geplant. Auch eine engere Kooperation mit Dynamo Dresden im Sinne einer individuellen Trainerentwicklung steht an. Hier sind Florian Born und Maik Mulansky als positive Beispiele zu nennen. Wir wollen weiterhin für Spieler und Trainer ein starkes Ausbildungsumfeld bieten und den Einstieg für eine aktive Beteiligung in unserem Verein ebenen. Der bewilligte Kunstrasenplatz auf der Bärensteiner Straße wird die Bedingungen weiter verbessern. Ein besonderer Dank gilt Matthias Schaffrath, Anke Wagner und Steffen Kaden, welche auf politischer Ebene für diesen gekämpft haben.

Die Auslegung des Konzepts wird nicht selten kritisiert, vor allem, wenn die Kids durch ein verlorengegangenes Dribbling den Sieg verspielen. Was entgegnest du bei diesen Bedenken?

Einem F-Jugendlichen kann jeder das kommandobasierte Durchführen von Pässen beibringen, damit es schön anzusehen ist, Siege bringt und an den Fußball vom Samstagnachmittag beim Bezahlsender erinnert. Einem Kind jedoch den Umgang mit dem Ball zu zeigen und damit die Dribbelfähigkeit und Verantwortungsübernahme zu trainieren, ist recht anspruchsvoll. Insbesondere da die Entwicklung manchmal auf Kosten eines Sieges im Vordergrund steht. Der differenzierte Umgang mit dem Ball ist allerdings erwiesenermaßen die Grundvoraussetzung für anhaltenden Spaß an und für eine volle Entfaltung des Talents in diesem Sport.

Neben deinem Engagement als Kleinfeldkoordinator gehörst du auch dem Trainerteam der U13 an. Wie bewertest du die bisherige Entwicklung?

Der 2007er Jahrgang konnte sich nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten an das deutlich erhöhte Tempo in der Landesklasse Ost schnell stabilisieren. Wir haben viele willensstarke und lernwillige Kinder, welche mit Leidenschaft Trainingseinheiten und Spiele bestreiten. Auch die Eltern spielen eine wichtige Rolle für die erfreuliche Entwicklung. Der Anspruch in Bezug auf Gehirn und Beine ist im Kleinfeldabschlussjahrgang recht hoch. Dieser trifft jedoch auf die individuell starken Kinder mit tollen koordinativen Voraussetzungen, sodass es eine besonders schöne Aufgabe ist, den Übergang aufs Großfeld zu koordinieren und zu begleiten.

Bisher ist ein Abbruch der Spielzeit im Gespräch. Wie stehst du dazu?

Ein Abbruch der Spielzeit ist sicherlich sinnvoll. Auf- und Abstiegsregeln sind im Kleinfeldbereich sowieso von geringer Relevanz. Einziger negativer Punkt ist die fehlende Restentwicklungsmöglichkeit der U13 im Kleinfeldbereich, da es nach den Sommerferien für die 2007er auf dem Großfeld weitergeht. Insbesondere in den letzten Spielen und Turnieren zeigten die U13-Mannschaften die letzten Jahre immer das schönste Gesicht des Kinderfußballs, da sich alle Themenpunkte unseres Konzepts zusammenfügen. Das wird dann sicherlich in der C-Jugend nachgeholt.

Vielen Dank für deine Ausführungen