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News

Auf ein Wort: Felix Wustmann

In der fußballfreien Zeit wollen wir die Gelegenheit nutzen unsere Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionäre zu Wort kommen zu lassen. Dazu werden wir in regelmäßigen Abständen zu einem kleinen Interview bitten.
Den Anfang macht unser Schiedsrichter Felix Wustmann, der im letzten Sommer in die Landesklasse aufgestiegen ist und damit nun die höchste Einstufung im Verein besitzt.

Beherrschst du nach solch langer Fußballpause noch die Abseitsregel?

Ja natürlich.

Kannst du sie uns kurz schildern?

Ein Spieler befindet sich in einer Abseitsstellung, wenn er mit einem beliebigen Körperteil (Arme ausgenommen) der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler. Dabei muss er sich natürlich auch in der gegnerischen Hälfte aufhalten.

Wie hältst du dich als Schiedsrichter ohne Fußball sportlich und geistig fit?

Ich betätige mich daheim. Da Joggen nicht zu meinen sportlichen Favoriten zählt, habe ich mir einen eigenen Trainingsplan erstellt, der mich gut fit hält. Geistig in Bezug auf Regelkunde werde ich durch die Online Fragen des SFV-Coachings fit gehalten. Zudem schaue ich mir immer wieder gern die Schiedsrichterzeitungen an und beantworte die, mitunter ziemlich anspruchsvollen Fragen.

Zu dieser Saison bist du in die Landesklasse aufgestiegen und nun somit ranghöchster Schiedsrichter im Verein. Wie waren für dich die ersten Eindrücke auf dieser Ebene?

Bisher habe ich nur positives erfahren. In den Spielen steckt, wie in der Stadt, viel Feuer und Kampf drin. Vielleicht mit etwas mehr technischer Raffinesse versehen, was ein Schiedsrichter auch gern sieht. Zudem kommt man ordentlich rum in Sachsen. Die Ausfahrten mit den Schiedsrichterkollegen machen immer viel Spaß. Langweilig wird es da nie.

Mit Anfang 20 hast du deine ganze Karriere noch vor dir. Was sind deine nächsten Ziele?

Für diese Saison, in der wir alle hoffentlich nochmal auf den Sportplätzen Spiele erleben dürfen, ist das Ziel, die Klasse zu halten und die gesammelten Erfahrungen zu verarbeiten und aus Fehlern zu lernen. In der nächsten Saison werde ich versuchen, den Aufstieg in Angriff zu nehmen. Langfristig möchte ich mir jetzt keine unrealistischen Ziele setzten, sondern werde soviel wie möglich mitnehmen und lernen. Sollte dabei am Ende einer Saison der Aufstieg drin sein, wäre das natürlich noch die Krönung der so schon tollen Erfahrung.

Was macht für dich einen guten Schiedsrichter aus?

Natürlich offensichtliche Dinge, wie gute Regelkunde, Durchsetzungsvermögen, Fitness und eine dicke Haut, die einem in komplizierten und emotionalen Szenen auf dem Platz hilft. Aber es gehören noch andere Dinge dazu, die einen Schiedsrichter auch neben dem Platz ausmachen. Man sollte kommunikativ sein, diszipliniert und verlässlich. Das Gesamtpaket muss stimmen, wobei eben einige Dinge mit der Erfahrung kommen und sich stets verbessern. Ich, mit meinen sechs Jahren Erfahrung, habe auch noch einiges zu lernen. Das aller Wichtigste ist jedoch meiner Meinung nach, dass man immer Spaß an der Schiedsrichterei hat. Dieser sollte einem nie verloren gehen.

Im letzten Jahr gab es immer öfter Berichte über Probleme auf den Sportplätzen. Wie siehst du derzeit das Verhältnis zwischen Spielern und Schiedsrichter auf dem Spielfeld?

Zum Glück wurde ich bisher noch nie Zeuge, von solchen Problemspielen und gewalttätigen Ausuferungen. Natürlich gab es schon Szenen, in denen die Emotionen übergekocht sind, aber das hat sich immer relativ schnell wieder beruhigt und man konnte sich nach dem Spiel wieder die Hand geben und sich gegenseitig einen guten Heimweg wünschen. Dennoch wünscht man sich als Schiedsrichter etwas mehr Respekt auf dem Feld. Sei es von Spielern, Trainern oder damals noch von den Eltern am Seitenrand. Unterstützung und Emotionen sind vollkommen in Ordnung und gehören zum Fußball dazu, aber alles hat irgendwo seine Grenzen. Spätestens, wenn der Spieloffizielle, der genauso wie die Spieler freiwillig auf dem Platz steht, mit beleidigenden Worten oder sogar handgreiflich angegangen wird. Hier gibt es den nächsten Jahren definitiv Verbesserungspotenzial.

Vielen Dank für deine Ausführungen