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111 Jahre Fußball in Striesen: Verbot und Neuanfang

In diesem Jahr begeht die SG Dresden Striesen ihr 111. Jubiläum. Aus diesem Grund wollen wir in elf Monaten einen kurzen Abriss über die Geschichte des Vereins geben. Im fünften Teil Verbot und Neuanfang des Vereins.

Der Gewinn der in der letzten Ausgabe erwähnten Meisterschaft im Rotsport war zunächst für viele Jahre das letzte Highlight des Dresdner SV 1910. Denn mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 war für den Verein das Ende besiegelt. Auf Grund des Gesetzes „Über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens“ vom 14. Juli 1933 wurde der Verein zwangsaufgelöst und das Vermögen beschlagnahmt. Neben der Vereinsauflösung trafen die Repressalien auch die Vereinsmitglieder, welche inhaftiert oder zum Tode verurteilt wurden. Insgesamt 22 Sportler wurden von der Gestapo verhaftet. 20 von Ihnen verbrachten zusammengerechnet 19 Jahre und 4 Monate im Zuchthaus. Manche verloren auch ihr Leben im zweiten Weltkrieg. Trotz aller Widerstände gab es weiter unentwegte Sportfreunde, welche das Gedenken an den Dresdner SV 1910 aufrechterhielten. In vorderster Front war hier der ehemalige Fußballer Horst Stier aktiv, der einige Memorabilien über die Jahre rettete.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde sofort die Neugründung des Dresdner SV 1910 in Angriff genommen, doch die sowjetische Besetzungsmacht verhinderte dies und löste den Verein wieder auf. Am 22.06.1945 unternahmen 100 ehemalige Vereinsmitglieder im Vereinsheim des Stadion Ost einen neuen Versuch und gründeten die SG Striesen. Als Vereinsfarben wurden auch damals schon rot und schwarz ausgewählt. Zunächst spielte man ab Juli 1945 mit vier Fußballmannschaften auf Stadtebene. Schon ein Jahr später spielte die SGS mit weiteren Dresdner Sportgemeinschaften um Punkte und konnte sogleich die Stadtmeisterschaft gewinnen.