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Auf ein Wort: Gustav Stiefel

In der fußballfreien Zeit wollen wir die Gelegenheit nutzen unsere Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionäre zu Wort kommen zu lassen. Dazu werden wir in regelmäßigen Abständen zu einem kleinen Interview bitten.
Heute mit Gustav Stiefel, unserem Schiedsrichterobmann.

Lange Zeit ohne Einsatz auf dem Spielfeld. Wie hält man sich als Schiedsrichter in dieser Zeit fit?

Da ich noch nie ein großes Laufwunder war, halten sich die Jogging-Einheiten bei mir in Grenzen. Ich greife da lieber auf das Fahrrad zurück. Das erfüllt bei längeren Etappen auch seinen Zweck.

Schaut man in der fußballfreien Zeit öfters ins Regelbuch, um sich die Regularien wieder ins Gedächtnis zu rufen?

Weniger ins Regelbuch, als in die Schiedsrichterzeitung. Auch in der fußballfreien Zeit ist es wichtig auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Dabei helfen auch vergangenen Regeltests und eben verschiedenste Beiträge aus der Schiedsrichterzeitung.

Derzeit pfeifst du mit Anfang zwanzig in der Stadtoberliga. Hast du das Ziel noch einmal aufzusteigen?

Der Aufstieg in höhere Ligen hat natürlich hauptsächlich mit Leistung zu tun. Der zeitliche Aspekt spielt aber auch, wie zum Beispiel bei den Anfahrtswegen der Mannschaften, eine große Rolle. Mit Anfang zwanzig bin ich noch nicht zu alt für den weiteren Weg als Schiedsrichter und somit können für mich nur Aufstiege das Ziel sein.

Du bist nun schon einige Jahre als Schiedsrichter aktiv. Was macht die Schiedsrichterei für dich aus?

Das Zusammensein mit Gleichgesinnten, Sportliche Betätigung an der frischen Luft und die Förderung der eigenen Kompetenzen. Das sind für mich die drei Hauptpunkte, welche für mich die Schiedsrichterei ausmachen. Jeden Spieltag wird man mit neuen Situationen konfrontiert, die es auf dem Feld in kürzester Zeit zu lösen gilt. Das macht auch einen großen Teil des Reizes aus.

Warum sollte man Schiedsrichter werden bzw. warum bist du es geworden?

Wie ich es in der letzten Frage schon angeschnitten hatte, kann die Tätigkeit als Schiedsrichter die eigenen Kompetenzen fördern, zum Beispiel den Umgang mit Stress oder Konfrontationen. Dies gilt vor allem für junge Sportfreunde, die sich für die Schiedsrichterei interessieren und im Anschluss auch über längere Zeit aktiv bleiben. Man kann zudem den eigenen Verein unterstützen, da das Erreichen des Schiedsrichtersolls zu jeder Saison ein wichtiges Thema darstellt.

Ein weiterer großer Punkt ist, dass man stetig neue Leute kennen lernt und immer in Kontakt zu anderen Sportbegeisterten steht.

Für meinen Teil bin ich Schiedsrichter geworden, da ich unbedingt etwas mit Fußball in meiner Freizeit machen wollte und  sich mir aber gleichzeitig eine gewisse Perspektive stellt. Auf fußballerischer Seite bestand diese Perspektive für mich nie so wirklich, es reicht ab und zu für unsere 3. Herren.

Wie siehst du derzeit den Umgang mit den Schiedsrichtern auf dem Spielfeld?

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es immer wieder zu Vorfällen gegen Schiedsrichter gekommen ist. Viele junge Sportfreunde beenden manchmal, aufgrund von unverhältnismäßigen Auseinandersetzungen mit Spielern oder Trainern, schon nach wenigen Monaten ihre Laufbahn wieder. Es kam zu Vorfällen, wo Schiedsrichtern körperliche Gewalt entgegen gebracht wurde.

Das geht überhaupt nicht. Fußball ist, vor allem in den unteren Ligen, nur ein Spiel und dass auch mal die Emotionen hochkochen, ist ganz normal. Aber… Der Schiedsrichter ist, genau wie ein Spieler, auch bloß ein Mensch und der kann Fehler machen. Das dies aber manche Spieler, Trainer oder andere Zuschauer nicht verstehen, ist absolut inakzeptabel. Der DFB hat darauf reagiert und die Auslegung der Regeln, gerade im Bereich der Unsportlichkeiten, angezogen. Dies kann ich nur unterstützen. Ohne Schiedsrichter gibt es kein Fußball und wir haben ja in der jetzigen Zeit gesehen, dass das nicht unbedingt schön ist. Emotionen und Kritik sind in einem gewissen Rahmen absolut vertretbar, davon lebt der Sport natürlich auch. Unsportliches Verhalten oder Gewalt gegen Schiedsrichter gehören jedoch auf keinen Fußballplatz.

Vielen Dank für deine Ausführungen